Vereinsgeschichte
Am 19.1.1957 wurde der Kegelsportclub Trier vom Kegelbahnbauer Matthias Schweitzer sowie den Aktiven Herbert Schweitzer, Theo Krein, Peter Dany, Günter Dier und Walter Koch gegründet. Ferner waren von Anfang an Klaus Willems und Johann Schäfer dabei.
Auch vorher wurde schon gekegelt; in Deutschland war das Sportkegeln bereits seit 75 Jahren organisiert, und im Trierer Land wurde das Kegeln als Hobby gerne betrieben. Zum Sportkegeln mußten die Trierer Aktiven, welche dem Verein in Traben-Trabach angeschlossen waren, bis nach Idar-Oberstein oder Bad Kreuznach reisen. Es wurden auch weitere Hunsrückorte aktiviert, u.a. Kastellaun und Simmern.Oft mußte auf einer einzigen Holzbahn mit Holzkegel und Holzkugeln der gesamte Wettkampf ausgetragen werden. Beim Abräumen mußte noch lange auch der König gespielt werden. Es gab keine Automaten; das Aufstellen der Kegel und die Rückgabe der Kugeln erfolgte noch durch Kegeljungen.
Der KSC Trier war gegründet; schon bald gab es eine Damenmannschaft, welche von Willi Loser und Josef Lorenz betreut wurde. Seit Beginn waren dabei Lotte Langen und bald danach Eva Wagner. Beide sind heute noch aktiv. Schon 1962 wurden die ersten Landesmeisterschaften nach Trier vergeben; die vier Bahnen im Kath. Bürgervereinskeller waren eine der wenigen 4-Bahnenanlagen im Rheinland. ( In der Pfalz wird ja bekanntlich auf Asphaltbahnen gekegelt. ) Vier Bahnen waren nicht tragbar für den normalen Sportbetrieb, da auf jeder Bahn ein Kegeljunge eingesetzt werden mußte. Daher ging es nach den Landesmeisterschaften 1962 wieder auf die alten Bahnen zurück: Gasthaus Minnebeck in der Eurener Straße und Gasthaus zum Rebstock (Schaaf) in Igel, etwas später noch auf 2 Bahnen im Gasthaus Kraft in Heiligkreuz.
Es gab immer mehr Gedränge auf den Bahnen; inzwischen hatten sich zu den 45 Aktiven weitere Interessenten gemeldet. 1967/68 wurden Verhandlungen mit dem Kath. Bürgerverein aufgenommen. Der KSC mußte zu einem Verein gemacht, eine Satzung erstellt, beschlossen und der Verein in das Vereinsregister eingetragen werden.
Es bildeten sich gleich mehrere Klubs im Verein, so daß die Voraussetzungen für die Expansion des Vereins gegeben waren. Es wurden immer mehr Kegelclubs im Umfeld von Trier gegründet. Dem SKV traten die verschiedenen Klubs als Mitglied bei: Kell, Leiwen, Gilzem, Gutweiler, Sauertal sowie Klubs an Obermosel und Saar. Nachdem diese genügend Erfahrungen gesammelt hatten, machten sich diese ebenfalls selbständig. Heute noch ist Domstein, Mariahof, Porta Zewen und Fortuna im SKV Trier und sind starke Leistungsträger. Aber je mehr Clubs und Vereine aus dem SKV Trier hervorgingen, der SKV gewann immer wieder neue Mitglieder und hatte 1981 die höchste Zahl mit 381 Mitgliedern. Dabei spielten bis zu 45 Mannschaften in 19 Klubs.
Dann aber kam eine Zeit, in der die Mitgliederzahl stark schrumpfte, die Leistungsspitze wurde aber immer besser. Seit Gründung einer Bundesliga Schere war Domstein 1 immer dabei; der Klub mußte zwar in die zweite Bundesliga absteigen, dafür spielte aber Porta 1 ebenfalls 2.Bundesliga, Domstein 2 und Mariahof 1 Landesliga, also vier Mannschaften in der Langstrecke mit 200 Wurf. In der höchsten Damenklasse (Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saar) spielten die Damen von Domstein und Mariahof. Nach Auflösung des Klubs Blaue Veilchen spielten noch 220 Mitglieder in 21 Mannschaften.
Erst wurde der Verein von Matthias Schweitzer allein geleitet, der den Vorsitz 1963 an seinen Sohn Herbert Schweitzer abgab. Erstmals offiziell erwähnt wurden1962 Niki Schmitz als Schriftführer und Willi Loser als Sportwart. 1969 wurden Hans Wagner zum ersten und Walter Langen zum zweiten Vorsitzenden gewählt. 1971 übernahm Willi Loser den ersten Vorsitzenden, ab 1979 wurde Walter Langen erster Vorsitzender. Gleichzeitig wurde Rudi Nilles zum Präsidenten des Vereins gewählt. Werner Schwarz führte bis zu seinem Tode im Jahre 1975 die Kassengeschäfte, danach kommissarisch Dieter Liebkowski und ab 1977 Matthias Jakobs. Bis 1969 war Willi Loser Sportwart. Jährlich änderten sich in dieser Position die Personen : erst Hans Föhr, Josef Bollig, Dieter Liebkowski, Kurt Schlösser und nochmals Hans Föhr. Erst mit der Wahl von Franz Löwen im Jahre 1977 kehrte wieder Kontinuität ein. 1984 mußte Franz Löwen aus Altersgründen seine Funktion aufgeben; er wurde abgelöst von Vinzenz Öffling, der seit 1977 bis 1984 2.Sportwart war.
Mit der Wahl von Vinzenz Öffling 1984 zum 1.Sportwart wurde Herbert Justen zum 2.Sportwart gewählt. Zur gleichen Zeit übernahm Willi Kick die vakante Stelle des 2.Vorsitzenden, nachdem Peter Kirchen zurückgetreten (1979-1982) war. Als Damenwarte fungierten Josef Lorenz (1966/67), Martha Reuter (1967/69), Lotte Langen (1969/75), Susanne Feldeverth (1975/77), Christa Colling (1977/79), Inge Didie (1979/84), Christel Schmeling (1984/86) und Eva Wagner (seit 1986).
Die Betreuer der Jugend wechselten oft; die gesamte Arbeit litt jedoch nicht darunter, wie aus ihren Erfolgen zu sehen ist. Als Jugendwart fungierten Josef Lorenz (1966/68), Willi Loser (1968/69), Klaus Thonet (1969/71), Adolf Ackermann (1971/73), Hans Schleier (1973/76), Wilfried Petri (1976/79), Raimund Felten u. Uschi Steines (1979/85), ManfredClüsserath u. Marga Heinen(1985/87) und ab 1987 Leo Karren sen. ebenfalls mit Marga Heinen.
Walter Langen war als 2.Vorsitzender praktisch nur mit Sonderaufgaben betraut.Er baute erst mal die Vereinssatzung auf, denn nur als eingetragener Verein konnte die Vorstellungen vom Bau einer Kegelsporthalle in Augenschein genommen werden. Es wurden einige Vorschläge von Seiten des Sportamtes unterbreitet, in denen das Gelände bei Monaise oder im Flugplatzbereich angeboten wurden. Die Stadt stellte dann eine Bebauung mit der Tennishalle Heiligkreuz in Aussicht; zu dieser Zeit waren die Pläne für den Bau einer 4-Bahnen-Anlage bereits fertig. Nach kurzer Überlegung war der Vorstand zu der Überzeugung gekommen, daß mindestens eine 8-Bahnen-Anlage benötigt wird, so daß der erst geplante Bau der 4-Bahn-Anlage verworfen wurde, da sonst sicherlich nach einigen Jahren ein weiterer Neubau erforderlich geworden wäre, was sich nicht verwirklichen ließ. Somit wurde die bereits fertige Planung und Finanzierung zurückgezogen, und es mußte neu überlegt werden: ein Bauplatzstandort und vor allen Dingen die Finanzierung der Baukosten von 1 Million. Hierzu sollten die Abendklubs wesentlich beitragen, da der Kassenbestand zu diesem Zeitpunkt genau 10.400 DM betragen hat.
Mehr als 80% der Baukosten konnten nicht finanziert werden, so daß ein erhebliches Loch im Finanzierungsplan vorhanden war. Es sollten ursprünglich 40% der Kosten über Landesmittel finanziert werden; jedoch ließ die Finanzsituation der Stadt Trier von dort keinen Pfennig erhoffen.
Die Banken machten uns zwar Hoffnung, jedoch nur bis 80% der Baukosten. Je höher diese jedoch waren, desto höher wurde auch der Eigenanteil, aber auch die Mittel aus dem Goldenen Plan (Landesmittel). Solange die Sportanlage nicht zweckentfremdet wird, gelten diese Landesmittel als verlorener Zuschuß. Es mußte also Eigenkapital her, nach Möglichkeit Spenden und auch Darlehen von Mitgliedern, um das Grundbuch nicht zu belasten. Vier Mitglieder erklärten sich bereit, ca. 150.000 DM zur Verfügung zu stellen und Zug um Zug zu spenden; weitere vier Mitglieder waren bereit, 80.000 DM Darlehen zu günstigen Bedingungen ohne eingetragene Sicherheit zu gewähren, so daß Eigenkapital für eine Bausumme von 1,2 Millionen gewährleistet war. Die Verhandlungen konnten weiterlaufen. Es wurde ein Bauausschuß und ein Finanzierungsausschuß gebildet. Die Stadt war inzwischen bereit, daß jetzige Grundstück in Erbpacht zur Verfügung zu stellen. Pläne und Baugenehmigung wurden von dem Architekt, Herrn U.Pasucha, vorangetrieben. Mit den weiteren Aufgaben für den geplanten Neubau (Finanzierung, Zustimmung beim Stadtrat, Verhandlungen mit den Behörden) wurde vom Vorstand Herr Walter Langen beauftragt. Nach vielen Gesprächen mit den Parteispitzen konnte der Stadtrat nach anfänglichem großen Widerstand schließlich doch von der „Guten Sache“ überzeugt werden.
Der Hotel- und Gaststättenverband protestierte im Stadtrat, weil eine große Vereinsgastronomie befürchtet wurde. Entweder mußte der Bebauungsplan offengelegt werden oder alle Anlieger mußten ihr Einverständnis schriftlich geben. Je nach Einsprüchen konnten hier jahrelange Verzögerungen auftreten (wie bei der Baumaßnahme Viehmarkt). So mußten wieder Gespräche , Verhandlungen und Darlegungen mit den Nachbarn erfolgen: 5 Häuser in der Ad.-Kolping-Straße sowie das Hochhaus, Firma Wedico und der Kirner Brauerei (Hotel Sickinger). Die Verhandlungen waren gelungen, und das Baugenehmigungsverfahren konnte anlaufen. Doch dann wurde die Baugenehmigung versagt, weil die Finanzierung nicht schriftlich vorgelegt werden konnte. Die Landesmittel wurden jedoch erst nach Erteilung der Baugenehmigung schriftlich zugesagt. Es mußte erneut verhandelt werden, bis dann die Finanzierung schriftlich von der Bezirksregierung zugesagt wurde unter dem Vorbehalt, daß die Baugenehmigung nicht wesentlich von den Finanzierungsplänen abweichen würde.
Um weitere Verluste durch Zwischenkredite, Baukostensteigerungen und verspätete Einnahmen zu verhindern, mußten wir anfangen. Ob uns das Ganze gelingen würde? Gab es überhaupt so viele Klubs in Trier, daß jede Woche mindestens 45 Bahnen je 25,00 DM vermietet werden konnten? Es gab jedoch kein Zurück mehr, zumal Walter Langen das bei der Grundsteinlegung dem damaligen OB Dr. C. L. Wagner offenbarte, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keine Baugenehmigung erteilt war.. Das muß geholfen haben. Bei dieser Gelegenheit wollte der OB, Herr Dr.Wagner, vor der Halle die gespendete Rotbuche pflanzen. Hierbei bahnte sich jedoch Schlimmeres an: Aus dem Loch, in das der Baum gepflanzt wurde, stieg Qualm und warme übel riechende Luft aus. Der ebenfalls anwesende Sportdezernent der Stadt Trier, Herr Bürgermeister Kreutzer, konnte erklären, woher dies alles kam: Wir stehen hier 13m über der alten Ziegelei, auf dem hier abgekarrten Schuttberg aus Triers Trümmergrundstücken, dem Erbe des letzten Weltkrieges.
Mußten wir damit alle unsere Neubaugedanken aufgeben? Eine normale Fundamentierung hätte die Halle nicht getragen, so daß wir mit einer Pfahlgründung mit ca. 300.000 DM Mehrkosten rechnen mußten. Eine Lösung fand das Ingenieur-büro Lehmann: die Bodenverdichtung mit Zementpressung für 100.000 DM. Diese Kosten waren zu finanzieren, da wir bei einer geplanten Bausumme von 1 Mio aber 1,2 Mio in der Finanzplanung hatten. Für die fahrbaren Zwischenwände sollten weitere 80.000 DM ausgegeben werden. Dann erhielten wir die Endabrechnung mit 1,6 Mio! Da die Rechnung des Bauunternehmers zu hoch erschien, erfolgten monatelange Verhandlungen mit Banken etc., die nur bis zu einer Höchstsumme von 1,5 Mio mitgehen wollten. Verzichtete der Bauunternehmer teilweise auf seine Forderungen oder mussten wir Konkursantrag stellen? Nach einer langen Nachtsitzung entschied sich der Unternehmer schließlich zu einem Teilverzicht der Kosten- überschreitungen. Unsere Kalkulation ging auf. Die Einnahmen aus der Halle deckten die Tilgung bei den Banken und für die Mitglieder-darlehen. Nach weiteren Verhandlungen konnten wir einen ersten Abschluß vornehmen: Am 31.12.1979 konnten wir neben den Landesmitteln (485.000 DM), Spenden der Mitglieder (331.570 DM) und Darlehen der Mitglieder (101.076 DM) verbuchen. Das konnte man wohl als einmalige Leistung der Mitglieder und Förderer des Projektes Kegelsporthalle ansehen. Unser Dank an alle, die hierzu beigetragen haben; Dank auch an die Stadtsparkasse Trier, die uns in der damaligen Hochzinsphase so entgegenkam, daß wir diese 2. Krise der Finanzierung ebenfalls schafften. Im Jahre 1990 lagen unsere langfristigen Verbindlichkeiten nur noch bei ca. 400.000 DM, das waren 27% der Baukosten.
Am 23.Oktober 1977 wurde die neue Kegelhalle intern eröffnet; am 11.November 1977 konnten wir die offizielle Eröffnung feiern. Durch eine
der schönsten Kegelsportanlagen in Deutschland ist der SKV Trier in der Lage, Deutsche Meisterschaften, Deutsche Jugendmeisterschaften und Vergleichskämpfe auszuführen.
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